Besuch im Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo

Das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo
Das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo

Wir waren in der Schulzeit schon mal dort gewesen, aber jetzt war es für meine Freundin Caro und mich an der Zeit, nochmal das sogenannte „Hexenbürgermeisterhaus“ in Lemgo zu besuchen. Eigentlich wollten wir Lemgo mit dem Rad ansteuern, aber für die 46 km von Bielefeld waren die Temperaturen zu frostig. Daher sind wir in die Bahn gestiegen.

 

Lemgo liegt an der BahnRadRoute Hellweg-Weser. So könnt ihr also zum Beispiel in Bielefeld mit dem Rad starten und in Lemgo eure Tour im Museum ausklingen lassen. Oder ihr startet in Lemgo und fahrt bis zur Rattenfänger Stadt Hameln.

 

Infos zur Etappe Bielefeld-Lemgo

Infos zur Etappe Lemgo-Hameln

 

Am Eingang, der in dem Haus neben dem eigentlichen „Hexenbürgermeisterhaus“ liegt, erwartet uns direkt eine angenehme Überraschung: Der Eintritt ist frei – um eine Spende am Ausgang wird allerdings gebeten. Jeder gibt so viel, wie er möchte.

Unser Rundgang beginnt mit einem Einführungsfilm über die Geschichte des „Hexenbürgermeisterhauses“. Es wird übrigens so genannt, weil Hermann Cothmann, Bürgermeister von Lemgo und Bewohner des Hauses, geradezu ein „Hexenjäger“ war.

 

Nun geht es aber rein ins eigentliche Hexenbürgermeisterhaus. Von außen wirkt es gar nicht so riesig, aber wir halten uns tatsächlich knapp drei Stunden in den verschiedenen Räumen auf. Es gibt über die mehr als 800 Jahre Stadtgeschichte der Hansestadt Lemgo schließlich einiges zu entdecken:

 

Lemgo als florierende Hansestadt, das jüdische Leben in Lemgo, über den Reisenden und Naturforscher Engelbert Kaempfer, den Zweiten Weltkrieg und noch vieles mehr.

Das Ballhaus am Lemgoer Marktplatz
Das Ballhaus am Lemgoer Marktplatz

Und natürlich erfahren wir auch etwas über die Hexenverfolgung in Lemgo. Zwischen 1583 und 1681 wurden über 250 Personen als „Hexen“ oder „Hexer“ hingerichtet. Anhand von einigen Fällen wird dieser besondere Aspekt der Lemgoer Geschichte aufgearbeitet. Foltergeräte, die bei Verhören von mutmaßlichen „Hexen“ eingesetzt wurden, finden sich ebenfalls in der Ausstellung.

 

Auch auf die Geschichte des Hauses wird immer wieder eingegangen. Man sieht an vielen Stellen Teile von alten Tapeten oder Wandanstrichen, so dass der Besucher sich vorstellen kann, wie das Haus im Laufe der Zeit von seinen verschiedenen Bewohnern verändert und umgebaut wurde.

 

Im Museum gibt es außerdem eine Radservice-Station. Dort finden Radfahrer regionale Radwanderkarten, Infomaterialien über Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, Infos über Beherbergungsbetriebe, Flickzeug und Werkzeug und Adressen von Fahrradwerkstätten in der Umgebung.

 

Nach dem Museumsbesuch haben wir uns noch in einem Restaurant am hübschen Lemgoer Marktplatz gestärkt.

 

Anna Grotegut