Erlebnisbericht: BahnRadRoute Hellweg-Weser

Fachwerkensemble in Rheda-Wiedenbrück © Wiedenbrueck BRR
Fachwerkensemble in Rheda-Wiedenbrück © Wiedenbrueck BRR

Vor einigen Wochen beschlossen wir, mal wieder eine Radtour zu machen. Jetzt fragt ihr euch sicher: Wer ist wir? Wir sind eine Gruppe von fünf Frauen aus dem Kreis Gütersloh, die regelmäßig etwas zusammen unternehmen. Wir hatten uns die BahnRadRoute Hellweg-Weser ausgesucht. Da wir nicht den ganzen Weg fahren konnten, wählten wir die Etappe von Rheda-Wiedenbrück nach Bielefeld. Und gestern war es dann so weit.

Wir trafen uns um 10.00 Uhr am Hauptbahnhof in Rheda-Wiedenbrück. Den Hinweg wollten wir mit dem Rad fahren und den Rückweg bequem im Zug.

 

 

Der Anfang der Tour durch die Altstadt Rheda

Es ging also los. Als Erstes fuhren wir durch die historische Altstadt von Rheda. Auch wenn wir von hier kommen, ist es immer wieder schön, sich diese beeindruckenden alten Häuser anzuschauen. Das Bummeln ließen wir aber diesmal sein und fuhren erst einmal in Richtung Oelde. Der Weg bis zur Herzebrocker Straße ist wunderschön zu fahren! Diese fuhren wir knapp 100 Meter entlang, danach durch ein Wohngebiet, bevor man wieder in die Natur gelangt. Aber auch die bewohnten Streckenabschnitte sind hier gut zu durchfahren. Dann mussten wir wieder eine große Straße, die B64, überqueren. Aber kaum waren wir auf der anderen Seite, hatten wir nach 12 km schon unser Ziel für den ersten kleinen Stopp erreicht – den Bänischsee.

 

Botanischer Garten in Gütersloh © Stadt Gütersloh
Botanischer Garten in Gütersloh © Stadt Gütersloh

Unsere Fahrt durch den Rhedaer Forst

Schade, dass man in dem Baggersee nicht schwimmen darf. Aber wir waren ja auch nicht zum Schwimmen, sondern zum Radfahren unterwegs. Es ging auch schnell weiter, irgendwann wollten wir ja auch noch ankommen. Der Weg führte uns weiter durch den Rhedaer Forst, bis wir nach ca. 4,5 km die Wiedenbrücker Straße überquerten. Es ging weiter durch Kattenstroth, erst am St. Elisabeth Krankenhaus mit dem großen Teich vorbei und dann am Städtischen Krankenhaus, ehe wir kurz darauf den Stadtpark in Gütersloh erreichten.

 

Der Stadtpark mit Botanischem Garten und Parkbad

Eigentlich fährt man am Stadtpark nur vorbei, doch wir entschieden uns hier eine etwas längere Pause einzulegen. Die große Frage war, ob wir diese im Palmenhaus Café oder im Parkbad machen. Wir entschieden uns für Letzteres, suchten den Weg dorthin aber durch den Botanischen Garten, damit wir das Erlebnis auch mitnehmen konnten. Die Blumenpracht dort ist ja echt phänomenal. Es dauerte doch etwas länger als gedacht, bis wir dort wieder heraus kamen. Im Parkbad, dem alten Freibad von Gütersloh, bekamen wir dann unsere wohlverdiente Pause. Bei leckerem Kuchen, Kaffee und Limonaden konnten wir hier auch unsere Füße in dem knapp 30 cm tiefen Becken abkühlen. Tut nach 22 km auch schon mal gut. Nachdem wir uns etwas verquatscht hatten, machten wir uns dann gegen 12.30 Uhr wieder auf den Weg.

 

Kloster Marienfeld © pro Wirtschaft GT GmbH
Kloster Marienfeld © pro Wirtschaft GT GmbH

Naherholungsgebiet renaturierte Dalke

Am Rande der Gütersloher Innenstadt durch den schönen Park an der Weberei vorbei, ging es weiter. Es sah so nett dort aus, dass wir fast noch eine Pause eingelegt hätten. Aber wenn wir an allen schönen Plätzen Rast machen würden, würden wir für die Strecke bestimmt 4 Tage brauchen. Dann fuhren wir an der Dalke vorbei. Und was soll ich sagen… Ein schönes Stück folgte dem Nächsten! Besonders beeindruckend war allerdings der renaturierte Teil am Ende, kurz vor der Herzebrocker Straße. Auf das kurze Stück an der viel befahrenen Straße entlang folgte ein sehr langer Abschnitt durch die Natur. Durch Wälder und Wiesen erreichten wir irgendwann das Kloster Marienfeld – eine beeindruckende Anlage!

 

Die eindrucksvolle Klosteranlage

Seit unserer letzten Pause hatten wir 15 km zurückgelegt und wir beschlossen, am wunderschönen Kloster die nächste Pause zu machen. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen im Außenbereich des gemütlichen Klostercafés und genossen einen leckeren Kaffee. Diese Pause sollte aber nicht allzu lang werden, weshalb wir nach einer Besichtigung der Klosteranlage im Schnelldurchlauf weiter fuhren. Was für eine überwältigende Anlage! Aber wir mussten weiter Richtung Brockhagen. Der Ortsteil der Gemeinde Steinhagen war nach weiteren 8 km unser Ziel. Dorthin gelangten wir über asphaltierte Straßen, dann über einen Schotterweg, an der Sandgrube vorbei bis wir irgendwann im Zentrum waren. Hier war aber keine Zeit zum Rasten, also fuhren wir nur hindurch. Aber auch das war schon durchaus sehenswert. Durch die Bauernschaften ging es weiter nach Isselhorst, dem letzten Ort vor dem Ziel in Bielefeld. Mit Blick auf die Krullsbachauen linksseitig und dem Lutterwald auf der rechten Seite erreichten wir den Dorfkern. Das Kopfsteinpflaster dort war etwas ungemütlich zum Radfahren. Den Dorfplatz schauten wir uns etwas genauer an. An dem Restaurant „Zur Linde“ und der Dorfkirche sieht man, wie traditionell der Ort noch ausgerichtet ist.

 

Kunsthalle Bielefeld © Marketingpool Radfahren Teutoburger Wald
Kunsthalle Bielefeld © Marketingpool Radfahren Teutoburger Wald

Der Anstieg zum Ziel

Dann begann das letzte Stück unserer Fahrt. Schnell konnte man merken, dass es in Richtung Teutoburger Wald ging, denn die Höhenmeter nahmen zu. Aber dass es etwas schwieriger werden kann, wussten wir ja bevor wir losfuhren. Irgendwann wurde es dann schon etwas anstrengend, aber akzeptabel. Wir kamen an die A33, fuhren einmal drüber her und kurz darauf nochmal drunter her. Dann ging es erst einmal wieder in ein ruhigeres Gebiet. Durch Wohngebiete in Quelle und einige Abschnitte im östlichen Teutoburger Wald trafen wir dann auf den Ostwestfalen Damm. Über die Brücke drüber, waren wir quasi schon in der Bielefelder Innenstadt.

Zur Rechten sahen wir dann die schöne Sparrenburg, doch den Berg hoch zufahren war uns zu viel. Wir entschlossen uns weiter zu fahren und uns die Burg ein anderes Mal in Ruhe anzuschauen. An der Kunsthalle fuhren wir unmittelbar vorbei. Das kastenförmige Gebäude ist ein echter Hingucker. Aber auch das Ratsgymnasium, ein wirklich schönes alte Gebäude, ist durchaus sehenswert. Jetzt ging es wirklich durch die Innenstadt. Hier ist das Radfahren sehr gut möglich. Von der Kunsthalle ist es nur ein Katzensprung bis zum Hauptbahnhof und so waren wir nach wenigen Minuten dort angekommen.

 

Den Tag gemütlich beenden

Dank unserer Pausen war es inzwischen fast 17.00 Uhr. Der Tag war ziemlich lang, sodass wir mächtig Hunger hatten. Also schlossen wir unsere Räder am Bahnhof ab und suchten uns in der Nähe ein Restaurant. Da die Züge von hier regelmäßig nach Rheda fahren, hatten wir auch keinen Stress - wirklich praktisch diese Route. Man fährt eine Strecke und kann den Rückweg ganz entspannt mit der Bahn fahren. Mittlerweile war es 19 Uhr und so langsam waren wir alle ziemlich müde. Wir gingen zurück zum Bahnhof und ohne große Komplikationen zogen wir uns unser Ticket. Kurz darauf war unser Zug auch schon da.

Wir waren uns alle einig, dass der Tag sehr schön war. Die Strecke ist richtig toll und es lohnt sich, sie zu erkunden. Auch wenn wir alle aus dem Kreis Gütersloh kommen, sieht man immer wieder neue spannende Sachen, die eigentlich direkt vor der Haustür liegen. Das Konzept der BahnRadRouten ist für so einen Ausflug ideal. Wir sind alle nicht die besten Radfahrer aber die Strecke war doch gut machbar. Aber froh waren wir schon, dass wir den Rückweg auf den doch etwas gemütlicheren Sitzen im Zug fahren konnten.