Erlebnisbericht: BahnRadRoute Weser-Lippe – Etappe von Bünde nach Lage

Bahnhofstraße, Bünde © Stadt Bünde
Bahnhofstraße, Bünde © Stadt Bünde

Letzte Woche habe ich mir überlegt, das schöne Sommerwetter auf dem Fahrrad zu genießen. Durch meine Heimatstadt Bünde verläuft die BahnRadRoute Weser-Lippe. Warum nicht mal diese Fahrradroute ausprobieren? Auf der Homepage habe ich in der Rubrik Tourenplanung verschiedene Etappen der insgesamt 300 km langen Route im TEUTO_Navigator gefunden. Eine davon führt von Detmold über Lage und Bielefeld nach Bünde. Perfekt, dachte ich mir und entschied mich, anders herum 68 km von Bünde über Bielefeld nach Lage zu fahren. Die Rückreise wollte ich dann mit dem Zug bestreiten. Dank der Bahn-App ist die Verbindung kinderleicht herauszufinden: Von Lage nach Bünde kommt man stündlich mit einem Umstieg in Herford. Ich schnappte mir mein Fahrrad und machte mich also früh morgens auf den Weg.

Felder © E. Assler
Felder © E. Assler

Der Start meiner Fahrt

Anfangs fährt man ein kleines Stück durch die Stadt. Vom Bahnhof bis zum Ufer der Else sind es aber nur wenige hundert Meter. Der Weg direkt an der Else entlang ist wunderschön zu fahren. Gerade bei Sonnenauf- oder untergang. Dann fährt man entlang der Eisenbahn. Durch die Felder, die rechts und links von den Gleisen liegen, ist das alles ziemlich gut zu fahren. Nach einem kurzen Abstecher weiter in die Felder und von den Gleisen weg, führte der Weg nach knapp 1,5 km wieder direkt an den Schienen entlang. Die Else mäandriert in diesem Abschnitt relativ stark, weshalb sie mal ganz nah und mal weiter entfernt vom Radweg verläuft. Dann überquerte ich sie und fuhr in ein Wohngebiet. Nach einem kurzen Abschnitt zwischen Feldern und unter der A30 hindurch, kam wieder ein bebautes Gebiet. Inzwischen hatte ich etwas mehr als zehn Kilometer geschafft und das Freibad in Hiddenhausen erreicht.

 

Die Maiwiese in Enger

Am Tennisclub Hiddenhausen vorbei ging es auf die Löhner Straße. Da ich mir das Gut Bustedt gerne anschauen wollte, verließ ich den Originalweg der BahnRadRoute für einen kleinen Umweg. Ich fuhr also rechts ab, wo man normalerweise geradeaus weiterfährt und kam zu dem Weg, der zum Gut Bustedt führt. Hier machte ich eine kurze Pause und schaute mich etwas um. Dann ging es für mich aber auch relativ schnell weiter. Noch ein Vorteil meines Weges war, dass ich mir die Fahrt an der großen Straße gespart habe. Ich fuhr weiter über den ruhigen Weg zwischen den Bäumen her bis zur Kläranlage von Enger. Länger aufhalten wollte ich mich nicht. Ich setze meine Fahrt also ohne Unterbrechung fort. Ca. vier Kilometer bin ich über den Weg, übrigens asphaltiert, gefahren bis ich nach Enger kam. Die zentrale Parkanlage in Enger, die sogenannte Maiwiese ist super schön und hätte auch mich fast zu einem nächsten Stopp gebracht. Aber ich hatte noch einiges vor mir und entschloss nochmal wieder zu kommen. Dann vielleicht zu einem Event, welches hier stattfindet.

Alter Markt, Bielefeld © Bielefeld Marketing GmbH
Alter Markt, Bielefeld © Bielefeld Marketing GmbH

Viel Abwechslung zwischen Stadt und Landschaft

Von dem Weg entlang des Bolldamms ging es irgendwann weiter südlich parallel am Bach entlang. Nach einem kurzen Abstecher in die Stadt fuhr man erstmal wieder durch viel Landschaft. Von dort fuhr ich an einem Sportplatz vorbei in ein bebautes Gebiet. Dieses war schnell durchfahren und danach folgte wieder ein kleiner Fahrradweg. Dieser führte mich dann nach einigen Kilometern nach Jöllenbeck. Hier fährt man ein kleines Stück durch die Innenstadt. Ich habe eine Eisdiele entdeckt, in der ich mich kurz gestärkt und ein wirklich leckeres Eis gegessen habe. Danach fuhr ich noch ein Stück durch die Stadt weiter, bevor ich wieder zwischen Feldern gefahren bin. Dann kurz über die Jöllenbecker Straße und schnell wieder in die ländlichen Bereiche. Dachte ich, denn hinter dem Feld kam ein Industriegebiet.

 

Der Kontrast zwischen Park und Stadt

Häuser, Kindergarten, Tennis- und Fußballplatz, (grüne) Felder, Bauernhöfe noch mehr Felder und Wohnhäuser sah ich auf dem Weg nach Schildesche. Durch eine riesige Parkanlage, jedenfalls würde ich es jetzt so beschreiben, führte der Weg im Bezirk der Stadt Bielefeld. Durch weitere Wohngebiete ging es in den Nordpark. Hier muss man wunderbare Sommertage und –abende verbringen können. Ein Traum, wenn man von hier kommt und das nutzen kann. Kaum fährt man aus dem Park heraus, ist man auch schon am schon wieder mitten in der Stadt. Noch schnell am Ishara vorbei, den Boulevard entlang ist man am Bahnhof. Ich habe einen Stopp am Boulevard gemacht, um mich hier vor der zweiten Hälfte des Weges etwas zu stärken. Ich muss zugeben, dass der Anstieg in Jöllenbeck, auch wenn er nicht sehr steil war, doch anstrengend gewesen ist.

Bauernhof © pro Wirtschaft GT
Bauernhof © pro Wirtschaft GT

Der familiengeführte Bauernhof

Als ich mit dem Essen fertig war, schwang ich mich wieder aufs Rad. Weiter ging es in Richtung Innenstadt. Ich fuhr über den Jahnplatz, bei dem ich anfangs noch etwas skeptisch war, ob das so gut klappen würde. Aber es ist alles gut gegangen und es gab auch keine Probleme. Ob das nun immer so läuft, kann ich nicht sagen, es kommt da ja auch ein wenig auf die anderen Verkehrsteilnehmer an. Weiter ging es über den Niederwall, am Rathausplatz und dem Theater vorbei. Ein wirklich schönes Gebäude! Dann fuhr ich lange Zeit auf der gleichen Straße. An drei Stauteichen, einem großen Stadion, zwischen vielen Parkflächen hindurch und durch einen kleinen Wald, ehe ich wieder durch Wohngebiete gefahren bin. Danach führte mich der Weg wieder über Felder und Wiesen und schließlich kam ich zur A2. Diese unterfuhr ich und kam dann durch bebaute Straßen wieder in die Natur. Zwischen den Feldern entdeckte ich einen alten Bauernhof mit einer großen Schweinezucht. Ich traf auf jemanden vom Hof, der mir erzählte, dass der Hof seit Jahrzehnten von derselben Familie betrieben wird und sogar die Straße nach der Familie benannt worden ist. Schön zu sehen, dass es sowas heute noch gibt.

Marktkirche Quelle © Stadt Lage
Marktkirche Quelle © Stadt Lage

Der letzte Abschnitt naht

In Ubbedissen fuhr ich erst am Bahnhof und dann an mehreren Bauernhöfen vorbei. Über die B66 und ein Wohngebiet ging es durch ein Gewerbegebiet. Hier war ich schnell wieder durch und dann wieder in der Natur. Inzwischen war ich in Oerlinghausen angekommen und hatte noch ca. 13 km vor mir - auf in den Endspurt! Dieser begann erstmal wieder mit einer Fahrt durchs Grüne. Hier gab es außer den Feldern und Wiesen nur ein paar Bauernhöfe zu sehen. Die, die man sehen konnte sahen allerdings ziemlich schön aus. Dann kam ich in den nächsten Ort, erst durch weniger befahrene Nebenstraßen und dann auf die zentrale Ortsdurchfahrtsstraße. Bahngleise, Wohnhäuser und Bauernhöfe waren die nächsten Stationen bevor es zurück in die Felder ging. Bevor ich in Lage ankam, gab es noch einen kleinen Abschnitt Wald, den es zu durchfahren galt.

 

Ein Abstecher zur Kirche

Bevor ich meine Tour beendete und zum Bahnhof fuhr, machte ich noch einen Umweg zur Marktkirche in Lage. Ich habe im Vorfeld von den besonderen Glocken und der Orgel gehört und wollte mir das selbst mal anschauen. Hinein konnte ich leider nicht, aber auch von außen ist die Kirche ein echtes Highlight. Normalerweise bin ich für Kirchen nicht so zu haben, aber architektonisch finde ich so etwas doch immer ganz interessant. Der Abstecher hat sich auf jeden Fall gelohnt. Dann wurde es aber Zeit für mich, zum Bahnhof aufzubrechen. Der Weg führte mich direkt durch die Stadt, und auch das lohnte sich. Von der Kirche bis zum Bahnhof dauerte es nur ein paar Minuten - gut für mich, denn so erreichte ich meinen Zug noch passend. Ganz entspannt und erschöpft vom Tag fuhr ich dann mit dem Zug nach Hause.